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N A. B | Der Monatsbeginn im heutigen islamischen Kalender |
Gliederung |
Im islamischen Kalender bestimmt die Sichtbarkeit des Neulichtes, der ersten schmalen Mondsichel nach Neumond, den Beginn des neuen Monats. Traditionellerweise konnte hierfür allein der Augenschein massgebend sein.
In dem Artikel Probleme der islamischen Datierung wurde bereits auf die folgenden Tatsachen bezüglich der Sichtbarkeit des Neulichtes hingewiesen:
Die Frage, welche Verhältnisse gegeben sein müssen, damit der Neue Mond am Abendhimmel sichtbar sein kann, ist ein bis heute nicht eindeutig gelöstes Problem der Astronomie. In dem Abschnitt Neulicht wird hierauf näher eingegangen. Daher hier nur ein kurzer Überblick über die Kriterien, die in der Regel für diese Frage herangezogen werden:
In der heutigen Zeit ist die Bestimmung des Monatsbeginns durch Augenschein nicht mehr haltbar. Nahezu alle islamischen Staaten berechnen ihren Kalender im Voraus nach astronomischen Kriterien. Im folgenden soll ein Überblick über die Kalenderbestimmungen einiger islamischer Länder versucht werden.
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In Ägypten beginnt der neue Monat, sofern am Abend des 29. Tages eines Monats der Monduntergang mindestens 5 Minuten nach Sonnenuntergang liegt, ansonsten ist der folgende Tag der Monatserste.
Nach Helmer Aslaksen, National University of Singapore
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vor 1420: Seit geraumer Zeit basiert der offizielle Kalender Saudi Arabiens (der "Umm-ul-Qura" Kalender) auf astronomischen Berechnungen. Nach Anweisung des Obersten Religiösen Rates (Madschlis al-Ifta' al-A'la - The Highest Religious Council) galt folgende Regelung:
"It is adopted in Umm-ul-Qura Calendar that if the Moon's age at Sunset is 12 hours or more after the New Moon then the PREVIOUS day is the first day of the Islamic month, since the Islamic day starts at Sunset, and the night is before the daylight, as well as the time of fasting is in the civil daylight."
Dies hatte zur Folge, dass der Monatsbeginn sogar vor dem astronomischen Vollmond liegen konnte.
1420 - 1422: Für das islamische Jahr 1420 waren bereits Kalender gedruckt worden, die den 1. Ramadan, den Beginn des Fastemonats, nach der gerade zitierten Regelung auf den 8. Dezember 1999 legten, beginnend also am Abend des 7. Dezembers. An diesem Tag ging der Mond in Mekka um 17:29 Uhr Ortszeit unter, die Sonne neun Minuten später um 17:38 Uhr. Bis zum astronomischen Neumond verblieben noch knapp acht Stunden. Damals wurde nun eine neue Regelung beschlossen, die nachträglich auch für das laufende Jahr übernommen wurde und die den 1. Ramadan 1420 auf den 9.Dezember 1999 verschob.
Sie lautete:
Wenn am 29. Tag eines Monats der Monduntergang nach dem Sonnuntergang stattfindet, so beginnt in diesem Moment der neue Monat.
seit 1423: Zum Beginn des islamischen Jahres 1423 wurden für Saudi Arabien wiederum neue Kriterien für den Beginn des Monats im islamischen Kalender eingeführt:
Wenn am 29. Tag eines Mondmonats folgende Kriterien erfüllt sind, dann ist der folgende Tag der erste Tag des neuen Monats:
Vergleiche zu den Bestimmungen Saudi Arabiens vor allem die Meldungen der Jordanian Astronomical Society (JAS).
Der offizielle Kalender Saudi Arabiens kann eingesehen auf der Seite der King Abdulaziz City for Science & Technology (KACST) http://www.ummulqura.org.sa/
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Die Frage, nach welchen Regeln im Iran der islamische Kalender berechnet wird, konnte noch nicht geklärt werden. In nahezu allen im Iran gedruckten Kalendern der vergangenen Jahrzehnte wird verwiesen auf das geophysikalische Institut der Universität Teheran. Bereits Ende der achtziger Jahre des vergangenen Jahrhundert versuchte der Verfasser dieser Zeilen mehrfach, mit diesem Institut Kontakt aufzunehmen, leider erfolglos. Bis vor kurzem fand sich auch auf der Internetseite dieses Instituts unter der Beschreibung der Aufgaben dieser Institution ein Hinweise auf die Berechnung des Kalenders. Bei einer Neugestaltung der Seite anfangs des Jahres 2003 entfiel dieser Hinweis, allerdings ist nun (Mai 2003) ein Kalender abgedruckt, der als "offiziell" bezeichnet wird.
Stellt man in einer Tabelle die Verhältnisse bei Sonnenuntergang desjenigen Abends zusammen, an dem nach dem Kalender ein neuer Monat beginnt, so kommt man zu der Vermutung, im Iran werde von Richtlinien ausgegangen, die den Kriterien ähneln, die zum Beispiel auch das Programm Moon Calculator by Dr. Monzur Ahmed verwendet. Allerdings gibt es dann immer wieder Daten, die von dieser Linie stark abweichen. Ob es sich hierbei ganz einfach um Fehler im Kalender handelt, kann nicht immer festgestellt werden.
Ganz besondere Rätsel gibt das islamische Jahr 1424 (März 2003 bis März 2004) auf. Hier folgt ein im Iran gedruckter Kalender, der sich ebenfalls auf das geophysikalische Intitut der Universität Teheran beruft, ganz genau dem zyklischen Kalender mit Epoche 16. Juli 622.
Tatsache ist auch, dass es immer wieder vorkommt, dass Daten von im Voraus gedruckten Kalendern nicht übereinstimmten mit den Datumsangaben auf Tageszeitung. Im Zweifelsfall wurde den Datumsangaben von Zeitschriften der Vorrang gegeben, auch auf der Seite Monatsanfänge im Iran.
1. Nachtrag: Im Frühjahr 2004 wurde die Seite des "Institute of Geophysics" neu überarbeitet. Seitdem fehlen die Hinweise darauf, das Kalenderfragen zu den Aufgaben dieses Instituts gehören. Ein Klick auf den Link "Calendar" führt nun zu einer Fehlermeldung.
2. Nachtrag: Seit Frühjahr 2006 steht die Hompage des Kalenderzentrums wieder zur Verfügung, allerdings noch nicht auf Englisch. Das Kalenderzentrum arbeitet nun auch offiziell im Auftrag der Islamischen Republik Iran. Es ist derzeit damit beschäftigt, neue Kriterien sowohl für das iranische Sonnenjahr wie auch für den islamischen Kalender im Iran zu erarbeiten. http://calendar.ut.ac.ir/Fa/
Nachtrag Januar 2007: Sehr weit scheint man mit der Erarbeitung neuer Kriterien für die Sichtbarkeit der Mondsichel noch nicht gekomen zu sein. Allerdings findet sich nun auf der Internetseite des Kalenderzentrums ein Hinweis auf die Arbeiten von André Danjon (1890 - 1967), der nachgewiesen hat, dass der Mond auf keinen Fall sichtbar sein kann, solange der Winkelabstand Sonne - Mond kleiner als 7 Grad ist. (vgl hierzu den Artikel Der Neue Mond am Abendhimmel
Ferner wurde eine Meldung vom 7. Aban 1384 (29. Oktober 2005) veröffentlicht. Darin wird dargelegt, dass am Abend des 11. Aban 1384, Mittwoch 29. Ramadan 1486 (2. November 2005) die Mondsichel nirgendwo im Iran gesehen werden könne. Daher habe der Ramadan in diesem Tag 30 Tage.
Mit Nachricht vom 28. Schahriwar 1385 (19. September 2006) wurde bekanntgegeben, dass infolge von astronomischen Beobachtungen in den vergangenen Monaten sowie der Veränderung der Kriterien für die Sichtbarkeit der Mondsichel die Möglichkeit bestünde, dass der Anfang des Ramadan sowie des Schawwals des laufenden Jahres um einen Tag vorverlegt werden würde. Experten würden in ganz Iran den Himmel beobachten, das Büro des Obersten Führers würde dann die Sichtung des Mondes nach den religiösen Recht verkünden. Diese Verschiebung fand offensichtlich nicht statt. An den Datumsangaben iranischer Tageszeitungen kann man erkennen, dass wie im vorausberechntenen offiziellen Kalender angegeben der 1. Ramadan des Jahres 1427 auf Montag, den 3. Mihr 1385 ( 25. Sptember 2006) und der 1. Schawwal auf Mittwoch, den 3. Aban (25. Oktober 1006) fiel.
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In Singapur, Malaysia, Indonesien und Brunei wurde bis 1974 der islamische Monatsanfang nach der tatsächlichen Sichtbarkeit des Neulichts bestimmt. Dann entschied der islamische religiöse Rat von Singapur (Islamic Religious Council of Singapore - Majlis Ugama Singapura - MUIS), dass der neue Monat dann zu beginnen habe, wenn am 29. Tag eines Monats der Mond bei Sonnenuntergang über dem Horizont stehe (zugrunde gelegt wird hierfür eine östliche Länge 103° 51' 08" und eine nördliche Breite von 1° 20' 34"). In den 80ger Jahren beschloss Singapur, dass der neue Monat beginnen solle, wenn der Mond bei Sonnenuntergang mehr als 5 Grad über dem Horizont steht. In den 90ger Jahren versuchten die Staaten Singapur, Malaysia, Indonesien und Brunei, ihren Kalender zu vereinheitlichen, da es bisher zu unterschiedlichen Datierungen in diesen Ländern gekommen war. Sie legten für den Monatsbeginn die folgenden drei Kriterien zugrunde:
h > 2° [Höhe des Mondes bei Sonnenuntergang mindestens 2 Grad über Horizont arc of Light > 3° [Bogenabstand Sonne - Mond mindestens 3 Grad] Mondalter > 8 Stunden
In der Praxis spielt vor allem das erste Kriterium, die Höhe des Mondes bei Sonnenuntergang, die entscheidende Rolle. Die genannten Kriterien liegen deutlich unterhalb der Voraussetzungen für die Sichtbarkeit des Neulichtes
Nach Helmer Aslaksen,National University of Singapore
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Die in der Türkei geltenden Regelungen für den Monatsbeginn im Mondkalender konnten nicht eindeutig ermittelt werden. Die ausführlichsten Angaben zu diesem Thema finden sich auf der offiziellen Internetseite des Präsidiums für Religiöse Angelegenheiten des Ministerpräsidenten der Türkischen Republik. Besonderes Interesse verdienen hier die Ausführungen zu einer Konferenz über die Festlegung des Monatsanfangs im islamischen Kalender, die vom 27. bis 30. November 1978 in Istanbul stattfand und an der Vertreter von 19 islamischen Ländern sowie von drei nichtstaatlichen islamischen Organisationen teilnahmen. Die wichtigsten Beschlüsse und Empfehlungen dieser Versammlung sind:
Ferner einigte man sich darauf, eine gemeinsame Kalenderkommission zu gründen, um die Einheit und Zusammengehörigkeit der islamischen Welt zu gewährleisten. Diese Kommission sollte zusammen mit einem in Mekka zu gründendem Observatorium jedes Jahr einen "Gemeinsamen Islamischen Kalender" erstellen. Für die Monate Ramadan, Schewwal und Dhulhidsche sollen Karten erstellt werden, aus denen abgelesen werden kann, in welchen Regionen die Bedingungen für den Beginn des Monats erfüllt sind. [Für Einzelheiten siehe den Bericht über die Konferenz von 1978 (in türkischer Sprache)]
Auf den ersten Blick scheinen die hier angeführten Bedingungen für den Beginn eines islamischen Monats klar und eindeutig zu sein und althergebrachte religiöse Vorschriften mit den Erkenntnissen moderner Wissenschaft zu vereinen:
1.: Der Mond muss einen Winkelabstand von mehr als 8 Grad von der Sonne haben.
2.: Bei Sonnenuntergang muss der Mond mindestens 5 Grad über dem Horizont stehen.
Von besonderer Bedeutung ist der Begriff "ru'yet", wörtlich übersetzt: "das Sehen, die Sichtung, action de voir". Als Zeitpunkt von "ru'yet" wird jener Moment definiert, da der Mond einen Winkelabstand von 8 Grad von der Sonne erreicht. Dies heisst jedoch nicht, dass die Mondsichel nun generell sichtbar ist, sondern nur, dass nach gesicherten wissenschaftlichen Erkenntnissen es unmöglich ist, dass vorher die Sichel überhaupt gesehen werden kann.(vgl.: Der Neue Mond am Abendhimmel). Wird nun regelmässig der Zeitpunkt "ru'yet" veröffentlicht, so kann dies zu Missverständnissen führen, da vielleicht einige nicht so informierte Gläubige der Meinung sind, der Mond sei nun überall sichtbar. In der Praxis wird das zweite Argument, die Höhe des Mondes über Horizont bei Sonnenuntergang, daher die bedeutendere Rolle spielen. Der neue Monat im islamischen Kalender beginnt somit nach der genannten Definition an dem Abend, da bei Sonnenuntergang der Mond erstmals nach der Konjunktion wieder mehr als 5 Grad über dem Horizont steht. Dass jeder Tag und somit auch natürlich jeder Monat im Mondkalender mit Sonnenuntergang beginnt, ist selbstverständlich.
Welche Länder diese Beschlüsse anerkannten und in welcher Form sie dann gegebenenfalls umgesetzt wurden geht aus der zitierten Darstellung nicht hervor. Saudi Arabien und Ägypten, die ständige Mitglieder der Kommission sein sollten, haben jedenfalls abweichende Regelungen eingeführt.
In der Türkei hingegen scheint man sich auf den ersten Blick nach den Beschlüssen dieser Konferenz zu richten. In einem "Technische Erklärungen" überschriebenem Absatz der oben genannten Internetseite des türkische Präsidiums für Religiöse Angelegenheiten wird dies ausdrücklich bestätigt. Auch veröffentlicht diese Stelle regelmässig Karten der erwähnten Art mit ausführlichen Erläuterungen.
Untersucht man diese Angaben näher, kommt man jedoch zu recht seltsamen Ergebnissen. Als Beispiel hierfür soll der Beginn des Monats Zilhicce 1423 (2003) und Zilhicce 1424 (2004) dargestellt werden anhand der Angaben auf der genannten Internetseite des Präsidiums für Religöse Angelegenheiten.
Auf der Karte, die die Sichtbarkeit des Mondes in Bezug auf den Beginn des Monats Zulhicce 2003 anzeigt, ist folgendes vermerkt:
Auf den dazu gehörenden Angaben zum Zihicce 2003 wird das Ganze noch näher erläutert:
Am Samstag, dem 1. Februar 2003, wird um 10:49 Uhr Greenwich-Zeit (12:49 Uhr Türkischer Zeit, 13:49 Uhr Zeit von Saudi Arabien) die Konjunktion von Sonne und Mond stattfinden. Am gleichen Tage (sic!), um 23:34 Uhr Greenwich-Zeit (00:34 Uhr Türkischer Zeit, 01:34 Uhr Zeit von Saudi Arabien) wird die Sichtbarkeit (Ru'yet) eintreten und die Mondsichel erstmalig an der Westküste Südamerikas sichtbar zu werden beginnen.
Konjunktion und Sichtbarkeit (ictima ve ru'yet) ereignen sich am gleichen Tage, Samstag, dem 1. Februar 2003. An diesem Tage wird in Ankara der Mond 6 Minuten früher als die Sonne untergehen, er wird bei Sonnenuntergang 1° 14' unter dem Horizont stehen. Der Mond wird daher nicht sichtbar sein. In Mekka wird der Mond 4 Minuten nach nach der Sonne untergehen, Bei Sonnenuntergang steht er 0° 17' über dem Horizont. Er wird ebenfalls nicht zu sehen sein, da er von der Sonne überstrahlt wird. Vom Westen des Südamerikanische Kontinents beginnend nach Westen fortschreitend wird die Mondsichel an Orten mit freiem Horizont im Westen sichtbar sein.
Am Sonntag, dem 2. Februar 2003, wird in Ankara der Mond 59 Minuten, in Mekka 1 Stunde nach der Sonne untergehen. Zum Zeitpunkt des Sonnenunterganges wird in Ankara der Mond 8° 47', in Mekka 11° 44' über dem Horizont stehen. Der Mond wird daher in der Türkei und in Saudi Arabien klar zu sehen sein, und deshalb wird Sonntag, der 2. Februar 2003 der 1. Tag des Monats Zilhicce sein. Der 11. Februar wird somit der 1. Tag des Opferfestes sein.
Soweit die Angaben des Präsidiums für Religiöse Angelegenheiten der Türkischen Republik zum Zilhicce 2003. Die hier dargestellten astronomischen Tatsachen sind klar und unbestritten. Genauso klar und unbestritten ist allerdings, dass im islamischen Mondkalender jeder Tag und somit auch jeder Monat mit Sonnenuntergang beginnt. Hier heisst es nun, Sonntag, der 2, Februar 2003 entspreche Sonntag dem 1. Zulhicce. Der Zulhicce würde dann beginnen am Samstag abend mit dem Sonnenuntergang (um 17:20 Uhr türkischer Zeit in Ankara). Zu dieser Zeit war nirgendwo auf Erden der Mond sichtbar.
Aus der Karte für die Sichtbarkeit des Mondes für den Monatsbeginn des Zuhicce 2004 geht folgendes hervor:
Auf den dazu gehörenden Angaben zum Zihicce 2004 wird das Ganze noch näher erläutert:
Am Mittwoch, dem 21. Januar 2004, wird um 21:06 Uhr Greenwich-Zeit (23:06 Uhr Türkischer Zeit) die Konjunktion von Sonne und Mond stattfinden. Am Donnerstag, dem 22. Januar, um 08:14 Uhr Greenwich-Zeit (10:14 Uhr Türkischer Zeit) wird die Sichtbarkeit (Ru'yet) eintreten und die Mondsichel erstmalig vom Osten Indonesiens her sichtbar zu werden beginnen.
Konjunktion (ictima) - am Mittwoch, 21. Januar 2004 -, und Sichtbarkeit (ru'yet) - am Donnerstag, 22. Januar 2004 - ereignen sich am verschiedenen Tagen. Am Tag der Konjunktion, am Mittwoch, dem 21. Januar 2004, wird in Ankara der Mond 42 Minuten früher als die Sonne untergehen, in Mekka wird der Mond 26 Minuten vor Sonnenuntergang untergehen. Er wird bei Sonnenuntergang in Ankara 6° 19', in Mekka 5° 05' unter dem Horizont stehen. Der Mond wird daher nicht sichtbar sein.
Am Donnerstag, dem 22. Januar 2004, dem Tag der Sichtbarkeit (ru'yet), wird in Ankara der Mond 33 Minuten nach der Sonne untergehen. Zum Zeitpunkt des Sonnenunterganges wird in Ankara der Mond 4° 29' über dem Horizont stehen. Er wird daher, da er von der Sonne überstrahlt wird, nicht zu sehen sein. Am gleichen Tag wird er in Mekka 40 Minuten nach Sonnenuntergang untergehen und zum Zeitpunkt des Sonnenunterganges 7° 21' über dem Horizont stehen. Er wird in diesem Moment die Sonne überstrahlen und in Mekka zu sehen sein.
Am Donnerstag, dem 22 Januar 2004 wird der Mond erstmalig vom Osten Indonesiens ausgehend nach Westen weitergehend an Orten mit freiem Horizont im Westen klar zu sehen sein. Daher wird Freitag der 23 Januar 2004 der 1. Tag des Zilhicce sein, Samstag der 1. Februar wird der 10. Zilhicce sein, der 1. Tag des Opferfestes.
Freitag der 23 Januar entspricht dem 1. Zilhicce. An diesem Tag wird in Ankara der Mond 1 Stunde 46 Minuten, in Mekka 1 Stunde 43 Minuten nach der Sonne untergehen. Zum Zeitpunkt des Sonnenunterganges wird der Mond in Ankara 15° 46', in Mekka 20° 18' über dem Horizont stehen
Auch in Bezug auf den Beginn des Zilhicce 2004 sind die Angaben des Präsidiums für Religiöse Angelegenheiten der Türkischen Republik etwas verwirrend. Die dargestellten astronomischen Tatsachen sind wiederum klar und unbestritten. Wieso allerdings die Stellung von Sonne und Mond am Horizont nach Ende des ersten Tages im Monat Zilhicce dargestellt wird, leuchtet nicht ganz ein.
Wie bereits eingangs erwähnt erscheinen die Richtlinien, nach denen in der Türkei der Monatsbeginn im islamischen Kalender festgelegt wird, in sich widersprüchlich zu sein. In den genannten Beispielen wird jedesmal daraufhingewiesen, dass am Ende des ersten Tages eines Monats die Bedingungen für die Sichtbarkeit der Mondsichel gegeben sind. Dies kann jedoch kaum sein, würde es doch sämtlichen Gesetzen der Logik widersprechen.
Hinweis: Quelle für die vorausgegangenen Ausführungen ist in erster Linie die Internetseite des Präsidiums für Religiöse Angelegenheiten des Ministerpräsidenten der Türkischen Republik [ http://www.diyanet.gov.tr/]. Diese Seite wurde 2003 "modernisiert", seitdem ist sie nicht mehr so schnell und einfach zu erreichen. Auch wurden bei dieser Überarbeitung die Angaben zum Monat Zilhicce 2003 entfernt. Dies ist der Grund dafür, dass hier einige Zitate der genannten türkischen Internetseite kopiert oder - soweit nicht mehr vorhanden - rekonstruiert wurden.
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