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N A. B Der Osterstreit
 
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Der Chronograph von 243

Der Pinax des Hippolyt, so kunstvoll er auch konstruiert gewesen sein mochte, hatte den grossen Nachteil aller Osterberechnungen, denen die Oktaeteris zugrunde liegt, er war längerfristig nicht genau genug. So entstand im Jahr 243 eine Schrift mit dem Titel "Computus de pascha" gefertigt von einem unbekannten Computisten, der in der Literatur gemeinhin als Pseudocyprian bezeichnet wird, und in der eine neue Osterrechnung beschrieben wird. Diese übernimmt den Aufbau des Hippolyt nahezu unverändert, passt aber den Mondkalender dem tatsächlichen Mondlauf an, indem die Daten von Luna XIV um drei Tage verschoben werden. So setzte er in seinem ersten Zyklusjahr die Luna XIV, die nach Hippolyt auf den 9. April gefallen wäre, auf den 12. April, was allerdings den Fehler, der sich seit dem Jahr 222 angesammelt hatte, nur unzureichend ausgleicht. Im 5. Zyklusjahr wäre durch diese Verschiebung die Ostergrenze überschritten worden. Der Computist muss daher anstatt des 16. April den 17. März nehmen, also um einen Monat oder 30 Tage zurückschreiten. Die Tabelle beginnt mit dem Ostern 243, dem Jahr vor der Anfertigung des Computus.

Hier die Daten der Luna XIV des Computus, verglichen mit denen des Hippolyt:

   A: Zyklusjahr des Chronographen
   B: Luna XIV nach dem Chronographen
   C: Luna XIV nach Hippolyt

     A         B                  C

     1        1. April          29. März
     2       21. März           18. März
     3        8. April           5. April
     4       28. März           25. März
     5       17. März           13. April
     6        5. April           2. April
     7       24. März           21. März
     8       12. April           9. April
zur ausführlichen Darstellung der Tabelle

Der Computist erläutert, wie die Verschiebung um drei Tage zu erklären ist. Zwar ist Sonntag, der 25. März der erste Tag der Schöpfung. Erst am vierten Tag aber, am 28. März, schuf Gott Sonne und Mond und stellte sie ins Firmament. Dies war der Tag des Vollmondes und habe aus Ausgangspunkt der Osterrechnung zu dienen. Des weiteren polemisiert der unbekannte Computist gegen eine andere Osterberechnung, die der 84jährigen supputatio romana, sehr geglichen haben muss. Daraus kann nur geschlossen werden, dass der 84jährige römische Osterzyklus, auf den im folgenden Kapitel eingegangen werden wird, damals schon bekannt war.[1]


Anmerkungen

1 Schwartz (1905) S. 37 - 39

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© 2011 Nikolaus A. Bär   e-mail zur E-mail Adresse