Beda Venerabilis: De Temporum Ratione

ad initium
retro / zurück

 

III: Die kleinsten Zeitspannen

Beda beginnt mit der Feststellung: Eine Stunde ist der zwölfte Teil eines Tages, 12 Stunden ergeben einen Tag. Als Beleg führt er das Johannesevangelium [11, 9] an: "Sind nicht des Tages zwölf Stunden? Wer des Tages wandelt, der stösst sich nicht." Dieser Beleg deutet darauf hin, dass Beda hier den "Lichttag" meint, also die Zeit zwischen Sonnenaufgang und Sonnenuntergang, zumal Beda dann im weiteren ausführt, im Sommer seien der Tag und somit auch die Stunden länger, im Winter kürzer. Möchte man gleichlange Stunden haben (horae aequinoctiales), müsse man die Stunden im Winter verlängern und im Sommer verkürzen.

Die Unsicherheit, wie "dies" zu deuten sei, als "Tag und Nacht" [dies civilis, νύχθήμερον] oder als Lichttag [dies naturalis] führt bei den Computisten immer wieder zu Verwirrung. (vgl. zum Beispiel argumentum xvi des (Pseudo-)Dionysius.)

Die Stunde wird nun weiter unterteilt:

 1 Stunde = 4 puncti = 10 minuta = 15 partes = 40 momenta

Bei einigen Mondberechnungen zählt die Stunde allerdings 5 puncti.

Auch bei der Definition des Begriffes punctus herrscht wieder Verwirrung, vgl. z.B. Kapitel vii

Die kleinste Einheit ist das atomum, das nicht mehr teilbar ist.

 

ad initium
retro / zurück