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N A. B | Reform des iranischen Kalenders? |
Anmerkung | Im Iran ist es Aufgabe des Kalenderzentrums am Geophysikalischen Institut der Universität Teheran, jährlich den Kalender zu berechnen. Über zwei Jahre lang war die Internetseite dieses Zentrums im Umbau. Nun (Frühjahr 2006) kann wieder auf sie zugegriffen werden. Eine Reihe interessanter Neuerungen werden vorgestellt.
http://calendar.ut.ac.ir/ |
Durch Beschluss des Ministerrates der Islamischen Republik Iran vom 22. Tir 1379 (12. Juli 2000) wurde die Arbeit des Kalenderzentrums auf eine neue rechtliche Basis gestellt. Das Kalenderzentrum wurde dabei offensichtlich auch neu organisiert. Unter anderem wurden drei Projekte zur Klärung von Kalenderfragen in Angriff genommen. Eines dieser Projekte hat die Aufgabe, die verschiedenen Verfahren zur Bestimmung des Schaltjahres im iranischen Sonnenjahr und die diesbezüglichen Quellen zu vergleichen.
In einem Kurzbericht über dieses Projekt wird zuerst wieder einmal betont, dass der iranische Kalender (hidschri schamsi) der genaueste der Welt sei. Nach einer Reihe von vierjährigen Schaltungen folge auch einmal eine fünfjährige Schaltung, dies sei gerade wieder einmal eingetreten. Diese Schaltfolge, die einmalig auf der Welt sei, bewirke, dass in der iranischen Zeitrechnung das Kalenderjahr dem Sonnenjahr genauestens angepasst sei.
Dann folgt die entscheidende Feststellung:
Eine offiziell anerkannte Methode zur Festlegung der Schaltfolge gibt es nicht.
ﺖﺳﺍ ﻪﺘﻓﺎﻴﻧ ﺖﻴﻤﺳﺭ ﻱﺭﺎﻤﺸﻫﺎﮔ ﻦﻳﺍ ﻪﺴﻴﺒﻛ ﻝﺎﻤﻋﺍ ﻲﺎﻫﻩﺭﻭﺩ ﻯﺍﺮﺑ ﻩﺪﻧﺎﺘﺳﺍ ﻰﺷﻭﺭ ﺎﻣﺍ
Der Bericht fährt dann fort, dies sei die Ursache dafür, dass derzeit unterschiedliche Ansichten für die Umrechnung iranischer Kalenderdaten existierten. Man bemühe sich, astronomische Parameter wie die Länge des Sonnenjahres zu beschreiben, und die unterschiedlichen Vorschläge verschiedener Personen zu diesem Thema miteinander zu vergleichen, damit für die folgenden Jahre eine einzige Methode zur Bestimmung der Schaltjahre festgelegt werden kann.
http://calendar.ut.ac.ir/FA/Research/Detail.asp?ID=2
Dieser Projektbericht zeigt interessante Tendenzen auf. Offensichtlich bemüht man sich, an absehbarer Zeit das mittelalterliche System der astronomischen Kalenderberechnung durch eine geregelte Schaltung zu ersetzen. Die mittlere Dauer des Sonnenjahres muss dabei nicht neu bestimmt werden, sie ist für Kalenderfragen ausreichend genau bekannt. Letztendlich kommen auch nur zwei Schaltzyklen in Frage, der 33jährige Zyklus, der in den vergangenen Jahrhunderten die ehrer besseren Ergebnisse zeitigte, und der Zyklus von 128 Jahren (3 Zyklen zu 33 Jahren und ein Zyklus von 29 Jahren), der theoretisch langfristig der genauere ist. Wie man sich euch immer entscheiden mag, die grösste Schwierigkeit dürfte darin liegen, ein passendes Ausgangsjahr zu finden.
Man kann nur hoffen, dass die Arbeit an diesem Projekt möglicht bald einen positiven Abschluss findet.
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